Montag, 10. Oktober 2011

6. Reisetag - Insel Pag, Miskovici, Vila Ankora - eine "Gastfreundschaft" mit Hindernissen

Mittwoch 10.8. bis Freitag 12.08.

Es ist soweit, das Reisefieber hat uns wieder gepackt und nach einigen wunderschönen Tagen in Slavonien beschliessen wir weiter an die Küste zu fahren. Wir wissen zwar immer noch nicht genau wohin wir wollen, müssen aber sowieso die ganze Strecke über Zagreb zurück an die Küste und wollen es uns dann auf dem Weg im Auto überlegen.

Wir bekommen viele Tipps wo wir hingehen könnten und was man sich unterwegs noch anschauen könnte, wie z.B. die Plitvicer Seen oder die Krka Wasserfälle aber während der Fahrt realisieren wir, dass die Zeit für Aussichtstouren zu knapp ist, da wir nach Frühstück und allgemeiner Verabschiedung erst gegen 11 Uhr loskommen. Fahrt, Pausen und Hotelsuche mit eingeschlossen... das wird dann doch etwas zu viel für den Tag. 

hmmm.... frische Feigen
Nach einigen Überlegungen beschliessen wir die Insel Pag anzusteuern, da wir beide noch nicht dagewesen waren und uns dies auch von meiner Verwandtschaft empfohlen wurde. Leider ist die Insel nicht sehr groß und das Angebot an Hotels somit recht dürftig. Es gibt 3 große Hotels auf der Insel, die in fast jedem Reiseführer angegeben sind - aber alle waren ausgebucht. Sonst gab es nur noch Privatunterkünfte die auch entsprechend vor- und ausgebucht waren. Für Spontanaktionen gab es also nicht viel Spielraum... Ich sah schwarz und vor meinem geistigen Auge fahren wir die komplette Küste ab und finden nichts ausser Spelunken weil gerade Hochsaison ist. Gerade als wir wieder von der Insel wollen, sticht mir ein Hotelschild ins Auge und wir beschliessen hinzufahren. HURRA - ein freies Zimmer aber die Dame möchte, dass wir mindestens 2 Nächte bleiben. OK, ich wollte ja sowieso einen Badeurlaub einlegen, das kommt uns gerade recht. Wenn es schön ist, bleiben wir vielleicht eine ganze Woche. Das Doppelzimmer ist nicht sehr groß, wir haben kein eigenes Badezimmer und müssen das im Flur benutzen, dafür bekommen wir das Einzelzimmer "gratis" dazu, damit das Kinderbett Platz hat.
Die Zimmer sind relativ neu, man kann fast den Tapetenkleister noch riechen aber die Möbel sehen alt aus. Sind zwar auch neu - aber ganz alter Stil, 70er Jahre nur nicht so trendy.... nun ja, wir sind happy, es gibt zwar keine Klimaanlage aber wir werden das schon schaffen.

Beim einchecken überfällt uns die Hausherrin regelrecht und erzählt uns alles mögliche und die Betonung liegt auf ALLES MÖGLICHE. Sie leiert runter was ihr in den Sinn kommt, spricht ohne Punkt und Komma und "meint es wohl nur gut" wie man so schön sagen würde. Wir stehen da am Tresen mit dem Schlüssel in der Hand, der Kleine quengelt, ich bin geschafft, es ist heiss, wir haben Hunger und wollen einfach nur ins Zimmer, auspacken, essen und ausruhen. 

Sie sei Belgierin, ihr Mann Kroate und sie haben alle Zelte abgebrochen und ein gutgehendes Restaurant in Belgien sausen lassen um hier einen Neuanfang zu wagen. Kreditkarten akzeptiert sie nicht, das sei doch die Höhe dass die VISA Gesellschaft 20% vom Gesamtpreis einbehalten wollen und mit dem Touristenbüro hat sie auch Stress weil die einen ihr zu hohen Prozentsatz wollen. So könne sie ja keine Geschäfte machen. Also nur alles bar auf die Hand und die Hotels hier sind ja auch so arrogant. Wo wir es schon versucht hätten, ja die sind schlimm und die und die "seien sie froh dass sie hier bei uns sind. Wir legen Wert auf Stammkundschaft, wir wollen zufriedene Gäste die wiederkommen." Das Essen für Kinder sei umsonst; unser Kleiner kann mit den Spielsachen von ihrem fünfjährigen Sohn spielen und so weiter. Sie erzählt und erzählt... meine Arme werden lahm, denn wenn ich den Kleinen loslasse, schlüpft er womöglich durch das Balkongeländer und stürzt auf die Promenade... 
Wir kommen also endlich dazu in unser Zimmer zu gehen und machen uns dann fürs Abendessen frisch. Mein Mann checkt derweil den Empfang des Babyfons: prima, wir können also auch am Abend noch gemütlich auf der Terasse sitzen und ein bisschen den Urlaub für uns geniessen.

Kleiner Bootshafen vor dem Hotel
Bei Tisch das gleiche... wo wir herkommen (nicht, dass sie darauf eingehen würde - Fakt ist, dass sie auf gar nichts eingeht und uns ungefragt ihre komplette Lebensgeschichte erzählt), dass die Italiener wohl so schlimme und "schmutzigen" Gäste seien und quatscht drauf los - LÄSTERT über ihre eigenen Gäste vor anderen Gästen.... sie und ihre Schwiegermutter kommen nicht gut klar; sie spricht noch mit dem Schwiegervater, aber der sei schon tot - Krebs; sie liest Tarotkarten und hat so "Kontakt" mit ihm, sie weiss dass er einfach DA sei... blablabla... mein Fisch wird kalt! Und ich werde so langsam ungehalten. Es hat mittlerweile eine Form der Belästigung angenommen und wenn sie nicht da ist, kommt ihr nerviger Sohn und zerrt an unserem Kleinen rum und will "speelen" oder so. Er spricht nur Belgisch. Als wir unseren Kleinen dann aber an die Spielsachen lassen die so großartig angepriesen wurden für alle kleinen Gäste, wird ihr Sohn rabiat. Die Spielsachen-für-Gäste-Vereinbarung war wohl so nicht mit ihm abgesprochen.... nun ja.

Den nächsten Tag verbringen wir am Strand. Das Frühstück war gut - klassisches Frühstückbuffet, nichts Besonderes - unsere Hausdame regt sich mal wieder über die Italiener auf und spricht mit ihren holländischen Gästen darüber - lautstark wohlgemerkt. Als Deutscher versteht man nur bedingt holländisch aber es ging wohl darum, dass sich das italienische Paar beschwert hatte (über einen Zettel auf dem Bett), dass sie das Zimmer nicht sauber gemacht hätte... und das sei im Preis nicht drin und sie habe kein Personal um täglich zu putzen usw. Nach der Schimpftirade putzt sie noch eine Hilfskraft runter (die Mädchen waren alle so um die 15 / 16 Jahre schätze ich mal) wo denn die Weinkaraffen seien, die seien so teuer, jetzt sei keine mehr da ... es war einfach nur peinlich das Ganze mitzuerleben!
Raus hier - ab an den Strand. Der ist schön, Kiesstrand, flach und gut für Kinder. Die Gegend und die Aussicht sind toll aber wenn die Unterkunft so gar nicht unser Ding ist..... wir konnten in dem Etablissement einfach nicht entspannen. Die Frau ging uns unter die Haut.
Blick vom Balkon / dem Restaurant
Diesmal beim Abendessen ist es komplett anders.... sie beachtet uns so gut wie gar nicht. Die Hausdame legt wohl mehr Wert auf ihre holländischen Gäste und alle anderen sind passe. Wir sind jedenfalls Schnee von gestern. Sie fragt uns wie lange wir bleiben möchten, denn sie hätte soooo viele Anfragen für das Zimmer.... seltsamerweise hatte sie uns beim Antreffen unter anderem erzählt, dass sie dieses Zimmer immer für "spontane" Gäste wie uns freihält; eben weil das Zimmer kein eigenes Badezimmer hat. Wir sagen ihr wir wissen es noch nicht, haben am Strand aber bereits vereinbart, dass wir einfach nur noch weg wollen von dieser schlechten Atmosphäre.

Am nächsten Morgen geht die Hetzerei wieder los. Sie keift und streitet - das ist wohl ihr Ding. Vielleicht meint sie das gehört so aber nicht in einem Hotelgeschäft und schon gar nicht so, dass es die Gäste mitbekommen oder dass man VOR Gästen über andere Gäste lästert, sobald diese den Frühstücksraum verlassen. Sowas von unprofessionell - es ist unglaublich!

Wir essen mal wieder in Schichten, da unser Kleiner vom Balkon auf das Meer schauen möchte und es einfach nicht sicher für Kinder ist. Als mein Mann gerade "Schichtdienst" hat und ich esse, kommt unsere Hauswirtin daher und meint in einem scharfen Ton, das wir um 10 Uhr ausgecheckt haben müssen, ob wir das denn wissen - es ist 10 Minuten vor 10! Was ist das? Schmeisst die uns raus? Es scheint ganz offensichtlich so... 10 Uhr ist doch keine Zeit zum auschecken aus einem Hotel und es war überdies mit keinem Wort erwähnt dass wir um 10 Uhr aus dem Zimmer draussen sein müssen. Üblicherweise ist das doch 11 oder 12 Uhr. Mein Mann hatte gerade mal einen Kaffee getrunken aber noch nichts gegessen. Mir reicht es! Ich stehe auf und sage ihr dass wir gehen, zum Glück haben wir das meiste schon gepackt. Ich will nur noch weg von hier. Wir sputen uns, denn so wir wir sie kennengelernt haben schlägt sie jede Minute, die wir länger im Zimmer bleiben auf die Rechnung.... eine Rechnung bekommen wir übrigens nicht und im Nachhinein fällt uns nach unserer Kalkulation auf, dass sie sowohl das Einzelzimmer und das Essen (die Gemüsepampe, die jeder mit seinem Essen bekam) für den Kleinen berechnet haben musste... von wegen "gratis" und "gute Kundenbindung"... die hat sie vielleicht mit ihren holländischen Gästen.... wir kommen bestimmt nicht wieder!
Auf Wiedersehen Vila Ankora, Tot Siens - und zwar für IMMER!

Heutige Reisestrecke: ca. 490km

2 Kommentare:

  1. Wir waren bestimmt schon oft in Kroatien und hatten auch nie im voraus gebucht, sondern spontan oder über die Empfehlung der kroatischen Verwandtschaft und hatten nur gute Erfahrungen und Urlaubserinnerungen. So etwas allerdings hatten wir noch nie erlebt und ist uns unverständlich. Kein Wunder auch, daß sie mit den örtlichen Reisebüros nicht zusammenarbeiten will, da bekäme sie sicher keine Gäste vermittelt. CL

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  2. Wir waren geschockt über die Tussi, ehrlich. Und beim schreiben kam alles wieder hoch. Das kann man gar nicht alles in Wort fassen was die uns ans Ohr gelabert hat....

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