Montag, 28. November 2011

Mein Country-Style Adventskalender


Liebe Leser, es ist soweit - es war ein bisschen still hier auf meiner Seite aber ich war schwer beschäftigt. Neben Firmengründung, krankem Kind und dem abendlichen Nähen war dann doch nicht mehr allzuviel Zeit und Raum zum bloggen. Aber ich schwöre Besserung von nun an ;)

Für mein Patenkind und meinen Neffen habe ich dieses Jahr einen Adventskalender gebastelt. Unser Kind ist noch zu klein aber im nächsten Jahr werd ich mir dann auch für ihn etwas Besonderes einfallen lassen.

Wie schon vor einiger Zeit geschrieben hatte ich ja einige Stoffe aus dem Fundus meiner Mum und Oma vermacht bekommen. So bekommen die zum Teil über 30 Jahre alten Stoffe doch eine gute Verwendung.




Also ersteinmal einen Stiefel und die Zahlen auf einen Karton aufmalen, und ausschneiden. Ich habe keine Schablonen benutzt und alles frei Hand gezeichnet und es ist nichtmal so übel geworden.



Dann kommt das ganze auf die jeweiligen Stoffreste. Bestimmt gibt es mittlerweile bessere Kreidestifte als meine alte Schneiderkreide aber sie tut noch ihren Zweck wie man sieht.




Und dann alles schön ausschneiden. Der Stoff liegt natürlich doppelt - ist ja logisch, sonst kann der Stiefel nicht befüllt werden was die eigentliche Hauptsache ist ;)









Hier sind also meine 24 Stiefelchen. Die Nr. 24 ist natürlich etwas größer, denn hier steckt eine besondere Überraschung drin :)

Da ich lediglich Teilzeitschneiderin bin, muss mein Bügelbrett zum Zuschneiden & Co. herhalten.



Dann gehts an die Zahlen. Hier habe ich experimentiert, damit jeder Stiefel etwas anders aussieht.



Alles schön feststecken / heften und dann gehts ab an die Nähmaschine.

Wie schon gesagt, der 24. Stiefel soll ganz besonders schön aussehen, daher habe ich nicht einfach nur die 24 appliziert, sondern mit einer Bordüre kunstvoll angebracht.







Auch obenherum wurde alles schön dekoriert - das gab ein paar blutige Fingerkuppen aber was tut man nicht alles für ein schönes Ergebnis :)







Mein ShabbyChic country-style Adventskalender




Mittwoch, 23. November 2011

Ausmisten / De-Cluttering - Tips & Tricks

Ich bin nicht verschwunden liebe/r Leser/in, sondern bin im Moment schwer am "umstrukturieren" . Ich weiss ja nicht wie es Ihnen geht aber wenn ich mit zu viel Krimskrams umgeben bin, funktioniert das Oberstübchen irgendwie nicht mehr so richtig. Man sieht nur noch was getan werden muss und das lähmt meine Kreativität für andere Dinge, wie zum Beispiel meinen Blog auf dem neuesten Stand zu halten, oder meine Weihnachtsbastelei zu vollenden :)

Derzeit ist bei uns so viel los, dass ich mich entschlossen habe die Ärmel hochzukrempeln und alles auszumisten, De-Cluttering wie das so schön auf Englisch heisst. Damit man sich nicht zu Sentimentalitäten hinreissen lässt, sollte man folgende Dinge beachten:

1. Klamotten - raus damit!
Was seit gut 1 Jahr nicht mehr getragen wurde, wird auch nicht mehr getragen! Die Mode ändert sich, die Figur ändert sich (seien wir doch ehrlich zu uns selbst meine Damen) und auch so verkommt das gute alte Teil nur zum Staubfänger und Platzverschwender. Wer Klamotten nicht weitergeben kann, es gibt immer eine gute karitative Stiftung, die sich darüber freut. Entweder das gute alte Rote-Kreuz oder viele Second-Hand-Läden. Hier kann man eventuell sogar etwas Kleingeld für seine nicht getragenen Klamotten ergattern - und das Sparschwein freut sich über Futter.

2. Schreibtisch - welche Farbe hat der Tisch nochmal?
Wer kennt das nicht: die Post kommt, eine Rechnung für etwas das bereits online gezahlt oder überwiesen wurde, die Rechnung wird schnell auf den Schreibtisch, denn man hat gerade keine Zeit für die Ablage und schwupps kann man die Tischplatte vor lauter Papierkram nicht mehr sehen. Die Lösung für den lästigen Papierkram: einen Tag in der Woche für die Ablage festlegen. Dann gründlich alle Belege / Quittuntgen etc, durchgehen und großzügig wegwerfen... mal ehrlich, wer braucht denn alle Belege, jeden Prospekt der durch den Briefkasten flattert?
Bei Prospekten über jedwelche Urlaube oder Dienstleistungen ist es doch meist so, dass sie sowieso in Ordnern vergammeln und veralten. Wer in Urlaub fährt erkundigt sich meist sowieso online oder im Reisebüro nach Details und wer einen Handwerker sucht, der geht nach Empfehlung von Freunden und Bekannten oder sucht mittlerweile auch online. Prospekte sind meiner Meinung nach nur Staubfänger, denn Preise für Lebensmittel ändern sich wöchentlich. Was diese Woche im z.B. Globus günstig ist, ist nächste Woche bei Lidl, Netto & Co für einen Spottpreis zu haben.
Also: wer nicht sowieso einkaufen geht und spezifisch nach etwas sucht das auf der Einkaufsliste ist - sofort ins Altpapier mit dem Ding. Man endet sonst in einer Flut von Baumarkt und Supermarktprospekten und findet kein Ende im Sammelsurium. Vom fehlenden Überblick ganz zu schweigen.

3. Gezielt vorgehen!
Wer sich zu viel auf einmal vornimmt verliert schnell die Lust. Wenn man in "Schwung" ist, sollte man dies ausnutzen, aber springen Sie nicht von Schreibtisch, zu Keller, zu Dachboden. Alles auf einmal ist nie möglich, man vestrickt sich und im Endeffekt ist es chatotischer als zuvor, denn alles ist halb angefangen aber nichts erledigt. Fokussieren Sie sich auf eine Sache und erledigen Sie diese gründlich. Wie z.B. den Schreibtisch: einmal damit angefangen nicht wieder aufhören bis alles erledigt ist und die Tischplatte wieder zum Vorschein kommt. Dann geht es im Keller weiter, oder der Garage, der Küche, oder.......

4. Ordnung ist das halbe Leben
Wer kennt sie nicht, die tollen bunten (oder auch uni) Kartons von IKEA. Sie haben mittlerweile in fast jedem Haushalt einen Platz und recht so! Wer Kinder hat wird viele Klamotten in Windelkartons verstauen aber wer keinen Keller hat und (wie wir) alles irgendwie in der Wohnung unterbringen muss, der legt vielleicht auf Ästhetik etwas mehr Wert = IKEA Karton oder die Windelkartons schön bekleben, mit Tapetenresten vielleicht. Aber Vorsicht! Über das Basteln und Bekleben die eigentliche Aktion nicht vergessen: DAS AUFRÄUMEN :)
Falls sich keine weiteren Kinder mehr ankündigen sollten (oder geplant sind) können die Babykleider auf entsprechenden Flohmärkten verkauft oder an Freunde, Bekannte und Verwandte weitergegeben werden. Falls dies alles nicht zutreffen sollte, gibt es auch immer noch das Rote-Kreuz oder andere karitative Einrichtungen... siehe Punkt 1.

Eiserne Regel: es muss alles raus! Seien Sie ehrlich mit sich selbst und rigoros. Was beschädigt, abgenutzt ist oder nicht mehr passt.... Weg damit!

Klare Strukturen = klarer Kopf und Raum für Kreativität. Man setzt sich doch viel lieber an einen aufgeräumten Schreibtisch und fängt mit der Weihnachtsbastelei an oder schreibt die längst fällige Liste für die diesjährigen Weihnachtskarten. Finden Sie nicht?

In diesem Sinne - frohes Ausmisten :)

Samstag, 19. November 2011

Mein liebstes Bild

Heute möchte ich euch mein derzeitiges Lieblingsbild vorstellen:

 

Gemalt von der deutschen Künstlerin Gertrude Degenhardt, die hier in Irland an der Westküste lebt. 

Wer nach Galway kommen sollte, sollte sich unbedingt einmal in The Kenny Gallery umschauen, hier sind oft Ausstellungen von ihr zu sehen.

Auch wenn das Bild im Original schon wunderschön ist, habe ich nachstehend etwas mit Photoshop experimentiert und meinen eigenen "Rahmen" dazugegeben. 


Das Bild gefällt mir so gut weil es das Flair der Westküste einfach ideal einfängt. Wer schon einmal hier war, weiss vielleicht was ich damit meine....

Schaut man sich das Bild an fühlt man sich, als wäre man dort: riecht das Torffeuer, schmeckt das Pint Guinness sanft und doch ein bisschen bitter und hört die einsame Fiddel in der Ferne.
Man fühlt sich einfach verbunden, auch wenn man sich in Deutschland aufhält oder anderswo in Irland, wo die Landschaft so ganz anders sein kann. 






Freitag, 18. November 2011

Stillen - Es ist nicht schlimm wenn es nicht klappt!

Ich hatte einige Probleme mit dem Stillen und konnte online in den einschlägigen Foren leider nicht wirkliche Hilfe erfahren. Daher möchte ich mit meiner Stillgeschichte anderen Müttern etwas Mut machen, denen es vielleicht ähnlich ergeht.

Vor knapp 2 Jahren im Februar 2010 hatte ich meinen kleinen Jungen per Notkaiserschnitt in einem Krankenhaus in Irland zur Welt gebracht. Wie geplant hatte ich ihn gleich angedockt und er hatte auch kräftig gesaugt. Leider hat sich nach einigen Stunden herausgestellt, dass er wohl nicht genug bekommt und wurde im Krankenhaus dann entsprechend mit Aptamil zugefüttert. Nicht mit der Flasche, sondern mit einem kleinen "Schnapsglas", damit er sich nicht an den fremden Nippel gewöhnt. Wir haben weiterhin geübt und da ich eine eiserne Verfechterin des Stillens war, haben die Hebammen dies gerne hier in meinem irischen Krankenhaus aufgenommen. Alle 10-15 Minuten kam eine andere Hebamme, die mir mir "übte". Im Nachhinein betrachtet, war das wohl eher Übung für sie selbst, denn die meisten Irinnen hier machen kurzen Prozess und geben gleich das Fläschchen. Nicht alle, aber zumindest die, die ich kenne.

Es wurde also geübt, und geübt, und geübt. Ich war fertig, der Kleine war gestresst und und immer noch hungrig, denn letztendlich kam ja eh nix raus. Ich hatte dann irgendwann höllische Schmerzen und siehe da: meine Nippel waren blutig vom vielen üben. Ich bin wirklich nicht zimplerlich aber bei jeder Berührung verkrampfte sich mein ganzer Körper. Der alte Rebell in mir kam hoch und ich schaute die Oberschwester fast triumphierend an, mit einem Blick der sagen sollte: ich habs ja gleich gesagt. Was ich auch hatte, ich sagte Stunden zuvor dass das ziemlich weh täte aber sie meinte nur, das läge dann an mir und der Kleine sei nicht richtig angedockt. Alles also meine Schuld... jaja!

Ich bekam dann eine elektrische Milchpumpe von Medela zur Verfügung gestellt und diese sollte das Brustgewebe massieren und stimulieren, damit der Milchfluss endlich eintritt. Ich pumpte und pumpte und alles was wir bekamen waren 3ml, die wir mit der Spritztülle aufgefangen und dem Kleinen verabreicht haben. Jippie: seine erste Brustmilch, 3ml WOW! Jeder Tropfen hilft, das war die Devise der Oberschwester und ich nahm das alles eben so hin.
Ich trank Stilltees in Massen, die ich mir von Deutschland hatte schicken lassen, meditierte und sprach mein Mantra stets vor mich hin ("lasse die Milch fliessen, lasse die Milch fliessen"), und wärmte die Brust so gut es geht - aber nix! Es kam einfach nichts!

Es war für mich umso frustrierender, weil ich während meiner Schwangerschaft oft nachts "auslief" und in einem Milchsee aufwachte. Manchmal musste ich nachts zweimal mein Oberteil wechseln, schlief ich jedoch mit Still-BH und den Einlagen, kam natürlich nichts.

Auch Tage später noch als wir zu Hause waren, hatten wir geübt wie wild. Unser Kleiner war aber entweder zu hungrig oder wenn er dann die Flasche bekam und nur ein bisschen Milch dann bereits so zufrieden, dass er mich nur selig anlächelte und nicht so richtig wusste, was das Ding da in seinem Gesicht sollte.

Ich gab auf. Schweren Herzens aber ich gab auf. Ich war total fertig und am Boden zerstört, fühlte mich wie der absolute Versager, der nichtmal seinem Kind die Brust geben kann - das natürlichste Ding auf der Welt. Ich hatte mich psychisch total gemartert, alles abgewogen und immer wieder durch den Kopf gehen lassen. Ich hatte sämtliche Stillstellungen mit dem Kleinen versucht, habs versucht wenn er hungrig war, zufrieden und und und.

Sämtliche Foren waren keine Hilfe für mich! Absolut nicht - eher das Gegenteil. Ich weiss nicht ob das nur an der deutschen Mentalität liegt aber man wurde ja fast online gesteinigt, wenn man nicht stillte. Was man sich da für feindliche Äusserungen anlesen muss ist teilweise schon sehr verletzend, die Situation ist schrecklich genug für eine Mutter, da muss man sich nicht noch gegenseitig fertig machen. Mütter sollten zusammenhalten und sich gegenseitig in so einer Situation unterstützen. Es ist nicht immer alles so einfach wie es von aussen den Eindruck hat und nicht jede "stellt sich einfach so an"! Ich hätte auf mehr Einfühlungsvermögen und Zuspruch gehofft aber dem war wohl nicht so.

Mein Mann und meine Familie haben sich natürlich auch sehr rührend gekümmert und sich online informiert. Dabei haben wir herausgefunden, dass es gerade bei Kaiserschnitten oder einem Notkaiserschnitt vorkommen kann, dass die Milch erst viel später einschiesst. Der Körper hat einfach noch nicht registriert bzw braucht entsprechend länger um zu registrieren, dass das Kind schon auf der Welt ist und versorgt werden muss.

Ich habe mich dann entschieden mit Aptamil zu füttern und weiterhin meine Brüste mit der elektrischen Pumpe zu stimulieren. Und siehe da: etwa einen Monat später hat es dann geklappt - ich hatte Milch! Die elektrische Pumpe konnte man sich von der Apotheke leihen und ich hatte sie dann zurückgegeben und gegen die Avent Handpumpe ausgetauscht.

Da mein Kleiner mit der Brust einfach nichts mehr anfangen konnte und ich weder ihn noch mich wieder weiter stressen wollte, habe ich volle 6 Monate (7 bis alles wieder weg war) abgepumpt.

Letztendlich hatte dies auch Vorteile:
  • ich hatte trotzdem mit meinem Kind während der Fütterung geschmust, es ist ihm sicherlich nichts an Nähe verlorgen gegangen
  • er bekam Muttermilch volle 6 Monate lang was gut ist und es ist egal in welcher Form sie verabreicht wird - es ist gute Muttermilch. Soweit war er kaum krank.
  • wir konnten genau sehen wieviel er trinkt und ob er im Rahmen liegt und somit gut gedeiht. Freundinnen von mir die stillten, mussten teilweise zurück ins KH weil das Kind unterernährt war - beim stillen sieht man einfach nicht genau wieviele ml das Kind bekommt, ob es ausreichen ist usw. Mit der Flasche hat man doch einfach die Gewissheit.

Mein Fazit:
wenn Stillen in Stress ausartet dann ist es nicht gut, für niemanden (ausser vielleicht für die Damen die einen in Foren niedermachen wollen). Wenn es beim nächsten Kind wieder Schwierigkeiten gibt werde ich es wieder genauso machen.

Und: nicht auf andere hören, die einem etwas aufzwingen wollen. Die Entscheidung liegt bei jedem selbst, wichtig sind Unterstützung, Liebe, Geduld und Verständnis.

Sonntag, 13. November 2011

Mein 1. Kind und der Notkaiserschnitt

Im Februar wird unser Kleiner 2 Jahre alt und so langsam machen wir uns Gedanken um Baby Nr. 2. Jetzt gleich loslegen, ab dem 2. Geburtstag oder sollen wir doch lieber noch ein ganzes Jahr warten? 3 Jahre Abstand sind ja auch ganz nett.

Und ich muss natürlich auch wieder an die Geburt meines Erstgeborenen denken und wie es denn vor knapp 2 Jahren war. Ich war über alles informiert! Hatte mich online über alles Mögliche erkundigt und mir auch das Eltern-Heft abonniert. Die liefern natürlich nicht nach Irland aber meine Familie und ich machen sozusagen "Heft-Sharing" bedeutet, dass es an meine alte Heimatadresse geliefert wird und nachdem meine Mum und meine Schwester es ausgelesen haben, wird es zu mir weitergeschickt. So hat das Magazin wenigstens mehrfache Verwendung - Sparfuchs lässt grüßen ;)

Ich war volle Verfechterin des Stillens in der Öffentlichkeit (wer nicht will soll halt wegsehen), wollte die Geburt so natürlich wie möglich, also ohne PDA und am liebsten in der Hocke / in der Knie-Gebärhaltung und ... und... und...

Aber alles kam natürlich ganz anders als ich mir das so vorgestellt hatte!

Als Geburtstermin war der 04.02. damals errechnet gewesen und als ich um den Tag herum noch keinerlei Anzeichen von Wehen hatte wurde ich für den 10.02. vorgemerkt, da sollte ich dann ins Krankenhaus zur weiteren Überprüfung und eventuellen Einleitung kommen.
Das blieb mir erspart: kurz vor Mitternacht am 05.02. platzte meine Fruchtblase. Mein Mann und ich sind natürlich sofort ins Krankenhaus wie man das eben so machen sollte, sollte man keine Hausgeburt geplant haben. Ich hatte sogar einen Geburtsplan, wie das überall beschrieben / empfohlen und mir hier in Irland beim Schwangerschaftsvorbereitungskurs auch geraten wurde. Nun, die Hebammen in der Aufnahme hatten sich etwas lächerlich drüber gemacht (Hallo: ein Vorhang ist keine schalldichte Mauer!) und meinten "schon wieder so ein Plan, mal sehen was von DEM letztendlich noch übrig bleibt". Immerhin war ich wohl nicht die Einzige mit einem Plan und auch nicht die Einzige, die belächelt wurde.
Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Wehen, ein leichtes Ziehen vielleicht, nichts das mit dem wohligen Kribbeln einer sogenannten TENS-Maschine (Transkutane Elektrische Nervenstimulation) nicht gehandhabt werden könnte. Es zog sich alles also ziemlich hin und die Wehen wollten einfach nicht kommen... Ich wurde dann an 2 Tröpfe angeschlossen: einer, der Wehen verursachen soll und einer, der sozusagen die Gebärmuttermuskulatur erweitern soll... fragen Sie micht nicht mehr nach den technischen Details oder dem Namen dieser "Drogen", ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt und fand es nicht toll damit vollgempumpft zu werden aber... das Kind musste ja raus. Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste: ich hatte Mykonium im Fruchtwasser und das ist über einen längeren Zeitraum auch nicht toll für Mutter und Kind, kann unter Umständen gar zu einer sogenannten Schwangerschaftsvergiftung führen.

Leider konnte ich auch nicht gehen, laufen etc denn durch den Umstand des Mykoniums war ich an einen Monitor angeschlossen der die Herztöne des Kindes überwachen sollte und nur bedingt bewegungsfähig. Sprich ich lag / saß die ganze Zeit auf dem Bett. Dazu kam dass mein Kleiner ziemlich relaxt war und auch keine Anstalten machte rauszuwollen. Wenn ihn die Gynäkologin nicht "geweckt" hatte, hatte er sich wohl gemütlich zurückgelehnt und weiter geschlafen in seiner gemütlichen Höhle.

Die PDA war ab einem gewissen Zeitpunkt dann mehr oder weniger unausweichlich und dabei wollte ich alles TOTAL natürlich. Die TENS-Maschine hatte ich so lange wie möglich ausgereizt aber irgendwann war ich das eben auch - gereizt - und ich wollte dieses Kribbelding nur noch von mir haben. Da ich PDA als allerletzte Möglichkeit auf meinem Plan angegeben hatte, hat man mir dann (Lach-?)Gas verabreicht. Das wollte ich allerdings auch erst nicht, man will ja dem Baby nicht schaden und... und... und... letztendlich liest man sich wohl zu viel an und sollte sich wohl auf seinen eigenen Instinkt verlassen. Ich hatte erst zögerlich daran an dem Mundstück gesaugt, dann wie wild - das Gas hat aber irgendwie nicht für mich gewirkt.
Ich hatte sogar meinen Mann gebeten es doch mal zu versuchen, er säße ja eh nur hier neben mir so herum und es passiere schon nix, nur um zu sehen ob es denn wirke.... ich war wohl doch schon etwas vernebelt von dem Teil.
Letzten Endes hatte ich mich dann doch zur PDA entschlossen, zeitgleich zur Empfehlung der Hebamme, falls es Komplikationen geben könnte und rückblickend betrachtet war das wohl auch gut so. Nach über 11 Stunden hatte sich immer noch nichts vorwärts bewegt, mein Kleiner wurde wohl immer müder und bevor ihm (und mir) etwas passierte, wurde entschieden dass ein Kaiserschnitt wohl das Beste sei.

Oh nein! Damit hatte ich Null gerechnet und das war so gar nicht in meinem Hinterkopf dass das eventuell der Fall sein könnte.

Alles ging dann sehr schnell, die PDA wurde nachgespritzt und ich in den OP gerollt. Kurze Instruktionen für meinen Mann nichts anzufassen und nicht nach rechts auf meinen Körper zu sehen, was er im Eifer des Gefechts vergessen hatte und somit blieb ihm ein Anblick beschert den er für den Rest des Lebens nicht mehr vergisst!

Nach wenigen Minuten (so schien es mir wenigstens, zugedröhnt bis oben hin) war unser Knirps dann wohlbehalten auf der Welt - 12 Stunden nachdem das Fruchtwasser geplatzt war. Ich hatte von den vielen Medikamenten gezittert wie Espenlaub und mit den Zähnen geklappert wie verrückt aber das sei wohl normal habe ich mir sagen lassen. Mein Baby ist wohlbehalten angekommen in dieser unserer verrückten Welt und wir waren alle froh und glücklich.

Ende gut, alles gut.... nur mit dem Stillen wollte es partout nicht klappen aber das ist eine Geschichte für einen anderen Artikel.

Mittwoch, 9. November 2011

Türschilder


In meiner Kategorie "In the Country" möchte ich Schönes, Antikes, Traditionelles, Lustiges, shabby chic style Deko und Kurioses veröffentlichen, das ich hier in Irland gefunden, gesehen oder für unser kleines Cottage ergattert habe.





Manches ist typisch Irisch...
























...manches von lokalen Künstlern .....












... manches Geschenke und manches einfach schöne Stücke, die mir gefallen.
















 Ausserdem hoffe ich...









...dass ich in dieser Rubrik meine Kenntnisse in Photoshop und der Fotografie etwas vertiefen und daran feilen kann :)

Dienstag, 8. November 2011

Sooo viel Stoff...

.... was mach' ich nur damit?


Eine Idee habe ich schon. Ich möchte mit dieser Idee meine Familie überraschen.

Daher bleibt mein kleines Vorhaben vorerst noch unter Verschluss. Bald gibt es mehr Bilder, Informationen und Anleitungen.

Bis dahin noch ein klein wenig Geduld liebe/r Leser/in :)

Montag, 7. November 2011

Shabby Chic - Unser Vogelhäuschen







Von einer Freundin hatte ich vor Jahren ein Vogelhäuschen "vererbt" bekommen. Nach gut 5 Jahren Dauerregen in Irland ist das Häusle zwar immer noch sehr stabil aber ziemlich unansehnlich geworden.




Da Irland eher weniger das Land der Tapeten, dafür umsomehr der Wandfarben ist habe ich unzählige Tester zu Hause.

Man will ja schliesslich sehen was da an die Wand kommt. Auf dem Farbeimer sieht immer alles toll aus, die Farbe sieht aber meist ganz anders aus wenn sie
a) an der Wand
b) noch nass und
c) trocken ist.

Damit ich mir unsere Räume auch farblich entsprechend vorstellen wollte kam ich an keinem Tester vorbei.

Praktischerweise haben die meisten Tester auch gleich einen Pinsel mit dabei... meine kleine Deko ging somit total unkompliziert vonstatten. 


Mein Mann witzelte immer, dass ich mit meinen vielen Testern ein ganzes Haus streichen könnte.... recht hat er gehabt:
mein Vogelhäuschen bekam einen neuen Anstrich. Die meisten Farben die wir aussuchten sind "abwischbar", sollten also auch den irischen "Soft-Day" überstehen.


Ich wollte erst noch Punkte, Streifen & Co. aufmalen, habe mich dann aber doch für den einfachen Shabby Chic Look entschieden.... Countryhouse-Style for Birdies sozusagen.


Soweit so gut. Sieht immer noch aus wie vor einem Monat und das nach 4 Wochen Dauerregen :)


Mittwoch, 2. November 2011

Der macht nix, der will nur spielen...

..... warum ich Hunde hasse!

Ich musste mich heute Nacht wieder mordsmässig (und die Betonung liegt hier schwer auf MORD) über unseren Nachbarhund aufregen. Es ist weder Vollmond noch gab es sonst irgendetwas das ihn hätte reizen können aber er hatte die GANZE Nacht gebellt. Ich verstehe das nicht! Zugegeben wir leben auf dem Land aber sogar unsere Nachbarn, eingefleischte Farmer, sagen dass der Hund irgendwie eine weiche Birne haben muss.

Ich stehe generell auf Kriegsfuss mit Hunden. Und die scheinen das zu wissen. J e d e r  Köter kommt zu mir, schnuppert an mir rum und wenn ich sitze, legt er seinen Kopf auf meinen Schoss und guckt mich mit nem Dackelblick an der wohl sagen will: ICH bin aber anders als die anderen, hab MICH lieb. NEIN DANKE!

Meine erste Hasserfahrung geht gute 30 Jahre zurück. Ich war zum Geburtstag einer Schulfreundin eingeladen. Ihren Cockerspaniel Ferdi kannte ich nur zu gut, wir haben oft zu Dritt zusammen gespielt. Urplötzlich ohne jedwelchen Grund, fällt mich der Dinger an ihrem Geburtstag an. Kommt auf mich zugerannt und beisst mich... ich habe den Rest des Tages beim Kinderarzt verbracht und dann auch noch ne Tetanusspritze in den Allerwertesten bekommen. Tolle Geburtstagsparty! Warum Ferdi mich gebissen hatte? Keiner wusste es. Ich verstand die Welt nicht mehr.

Nur wenige Jahre später fällt mich "Zotti" aus unserer Strasse an. Zotti gehörte einer älteren Dame und war einer dieser Hirtenhunde = Flockenteppich mit Augen. Sie wissen schon, die riesen Tiere mit dem grau-weissen Fell wo man oft nicht weiss wo vorne und wo hinten ist.
Ich fahre mit meinem Kinderfahrrad um die Ecke in unseren Hof und winke meinem Dad zu "Hallo Papi".... Zotti rennt auf mich zu und wirft mich fast vom Rad. Toll! "Der macht nix, der hört nur nicht mehr richtig. Er meinte, du rufst ihn... vielleicht hättest du Papa statt Papi sagen sollen" WIE BITTE?? Aus Rücksicht auf den schwerhörigen Köter muss ich mir jetzt sagen lassen wie ich meine Eltern rufe oder was?

Mein Cousin hatte in seiner Kindheit einen Dackel. Der spielte fröhlich mit ihm bis an einem lieben Tag der Hund von einer Minute auf die andere agressiv wurde. Er hatte meinen Cousin in die Augenbraue gebissen. Es fehlte nicht viel und mein Cousin hätte sein Auge verloren. Der Hund war von dem Moment an total gestört, keiner wusste warum. Ich war noch klein aber ich erinnere mich, dass man ihn hatte einschläfern müssen. Fragen Sie mich aber bitte nicht nach Details... ich kann mich nur noch daran erinnern dass das Tier ähnlich wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde sich charakterlich um 180° gedreht hatte und das alles auf Anraten des Tierarztes geschah.

Nun, Jahre später, hier in Irland haben wir Freunde mit einem kleinen Mischlingshund. So ein Dackel-Gassen-Mischlingsteil mit schwarzem verfilztem Haar. Meine Schwester war letztes Jahr mit ihrer Familie bei uns zu Besuch und wie kleine Kinder nun mal sind, langen sie auch mal hin. Warnung der Eltern hin- oder her. Die Besitzer meinten jedoch "neeein, keine Angst, der macht nix, der will doch nur spielen", der Hund japst jedoch meine Nichte an und fängt an zu schnappen. Der Sohn des Hauses sagt uns wir sollen "chillen" und "relaxen" und dann "take a chill-pill" und es wird wiederholt wie lieb der Hund sei, die Kinder dürfen ruhig streicheln und der Hund wolle ja nur spielen. Diese Chill-Pill steck ich dem nächstbesten gleich ganz tief in den Rachen wenn ich mir nocheinmal anhören muss dass der Hund nur spielen will, der aber schon die Zähne bleckt... ich weiss ja nicht was spielen bei manchen Hundebesitzern bedeutet, aber mein gesunder Menschenverstand und Instinkt sagt mir - nix wie weg hier! Das Tier spinnt und will alles andere als spielen.

Auch ein Familienmitglied hat Hunde... kaum geht man aus dem Auto, wird man schon angesprungen und abgeleckt.... SCHRECKLICH! Ich bleibe grundsätzlich im Auto sitzen bis die Besitzer rauskommen, den Hund am Halsband nehmen und ich dann unversehrt aus dem Auto kann.

Schlimm sind auch die sogenannten "Wagenbeisser", die dem Auto hinterherrennen und wo man aufpassen muss, dass man den Hund aus Versehen nicht noch überfährt, weil er dem fahrenden Auto hinterherrennt, vornedran springt oder versucht nach den Reifen zu schnappen.

Aber der Nachbarhund toppt schlicht alles. Mittlerweile "geht" es und er bellt nicht mehr 24 Stunden non-stop. Ich stand vor 2 Jahren kurz vorm Nervenzusammenbruch und hatte in der Apotheke beinahe angefangen laut aufzuschluchzen als mich der Apotheker fragte wofür ich die Ohrenstöpsel denn bräuchte, er hätte da nämlich noch Spezielle für unter Wasser..... unter Wasser geht nur der Nachbarhund, das ist sicher und zwar so lange bis das Bellen aufhört und ich schlafen kann *grrrr*

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin echter Tierliebhaber aber die fehlende Kinderstube bzw fehlende Erziehung von Hunden bringt mich um den Verstand. Wer Tiere hält, sollte sie auch entsprechend erziehen und sich um sie sorgen. Jedwelches winken mit dicken Zaunpfählen gehen spurlos an unserem Nachbar vorbei, der komischerweise von dem Gekläffe überhaupt nicht gestört zu sein scheint.
Wenn ein Tier die ganze Nacht kläfft und das über Monate, ja mittlerweile Jahre hinweg dann stimmt doch mit dem Tier etwas nicht.... da wir nur 2 Nachbarn haben (ich erwähnte, wir leben auf dem Land....?) und wir direkt angrenzen an den Kläffer ist es mehr als offensichtlich wer den Anruf getätigt hätte, sollten wir denen mal den Tierschutz auf den Hals hetzen.... es fehlt nicht mehr viel lieber Nachbar. Mein Schlaf ist mir lieb und kostbar, umsomehr seit unser 21 Monate altes Kind endlich durchschläft.

Und wer weiss schon ob der Hund nur spielen will oder gerade ausrastet?

Es ist immer noch ein Tier das seinen eigenen Kopf und seine eigene Persönlichkeit hat. Nicht wenige flippen nach ein paar Jahren aus und nicht wenige Besitzer vergessen dass dies ursprünglich wilde Tiere waren, die nach Jahrzehnten der Überzüchtung und Bemutterung Haustiere wurden. Das bedeutet jedoch nicht, dass sich der Instinkt geändert hat. Ich glaube dass der Urinstinkt bei vielen Tieren noch besonders präsent ist.

Aber ich tu ja nix - das sind alles nur leere Drohungen, ich will auch nur spielen... äh... schreiben.


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