Mittwoch, 21. September 2011

2. Reisetag - Durch die Normandie nach Paris

Oder: Wir fühlen uns heute wie Meg Ryan

Sonntag 31.07. - Da sind wir also, auf der A13 in Richtung Paris. Erst meinten wir, wir würden es nur bis Caen schaffen aber nach einem guten Blick auf die Landkarte und unser Navigerät TomTom meinen wir, es könnte bis Paris reichen. Wir mussten gut 1 Stunde im Auto sitzen, bis wir endlich von der Fähre konnten. Eine Stunde wertvolle Fahrzeit mit Kleinkind.... wie schon berichtet, er sitzt eh nicht gerne lange still.

Wir fahren also durch die Normandie, vorbei an wunderschönen, beigen Steinhäusern und endlos scheinenden Feldern und Wiesen. Wir möchten so weit fahren wie möglich jedoch müssen wir auch noch zu Mittag essen. Kein Problem, dachten wir, wir haben ja TomTom der uns nicht nur sicher den Weg zeigt, nein, auch die nächste Tankstelle oder auch das nächste Restaurant. Die Funktion probieren wir mal aus und fahren von der französischen Autobahn runter. Ein niedliches kleines französisches Restaurant, wie man es aus diversen Magazinen oder Reiseberichten sieht, DAS wäre doch nett. Aber: 3 Versuche - 3 Pleiten! 1 Restaurant gab es gar nicht... vielleicht früher mal; 1 Restaurant haben wir an der Hauptstrasse gesehen (TomTom hat uns jedoch daran vorbeigeführt), das war sowieso wegen Renovierung geschlossen; und das letzte Restaurant... nun, das war eine totale Fehlanzeige denn es war ein privates Anwesen und sah nichtmal im entferntesten nach Restaurant oder Farmhousekitchen aus. Auch nicht nach Geheimtipp. Ja, verschlungene romantische Wege, abseits der Autobahn... toll.... wie im Prospekt... EIGENTLICH. Unsere Mägen knurrten mittlerweile immer lauter und unser Kleiner schreit immer lauter, das Ganze geht sozusagen synchron.

Was wir auch nicht miteinkalkuliert haben - es ist ja Sonntag und somit haben viele Geschäfte und Lädchen und wohl auch kleine Restaurants (abseits der Autobahn) geschlossen. Hm, wir wären wohl schlauer auf der Autobahn geblieben und hätten dort gegessen. Fündig werden wir letztendlich dann in Le Molay-Littry, ca. 82km vom Fährhafen entfernt. Das Etablissment ist.. nun ja, sehr bescheiden und nach einem kurzen Blick auf die Toiletten und die Besitzer (ein ältliches Paar) .... lieber nicht über Hygiene nachdenken, wir haben ja Feuchties dabei - normal und antibakteriell! Keiner spricht etwas anderes ausser französisch und so machen wir mit Händen und Füßen klar, dass wir etwas zu trinken möchten und Pommes mit Mayo und Ketchup. Ein universelles Gericht, wird überall verstanden, ist halt nicht besonders nahrhaft aber wir hatten ja ein "gesundes" Gläschen für den Nachwuchs dabei. Die Besitzerin war ganz angetan von unserem Kleinen und hat ihre 2 Hunde, die sie hinterm Tresen und in der Küche (wie hygienisch!) beherbergte auf ihn "losgelassen". Die wollen ja nur spielen... jaaaa klar. Das liebe ich! Selbst Opfer eines Hundebisses in meiner Kindheit bin ich geprägt von dem Spruch und generell schrecken mich Hunde ab, kleine Köter die wie Langhaarratten aussehen hasse ich im Besonderen. Und erst der Geruch von den Hunden.... Die Madame hatte dann noch so lange, gelbe Fingernägel.... zum Glück sind Pommes frittiert (Keime werden im heissen Fett gekillt) und Ketchup und Mayo kamen aus der Mini-Tüte. Nun gut, halbwegs gestärkt nix wie auf nach Paris, das sollten wir doch schaffen.

Arc de Triomphe
Caen ist schneller erreicht als wir dachten. Ich hatte ein altes Etap-Prospekt von 2000 / 2001 oder so und mein Mann hat diese Adresse dann entsprechend einprogrammiert. Ohmeiohmei..... wir werden direkt DURCH die Pariser Innenstadt geführt. Ich war schon lange nicht mehr in einer Großstadt und dann das! Die meist befahrene Stadt Europa's und dann gibt es kaum ein Auto ohne Beule in Paris.... Augen zu und durch, entlang der Avenue des Champs-Élysées, zum Place de la Concorde um den Arc de Triomphe; mit Fussgängern die generell einfach in einem offensichtlichen Anfall von Suizid die Strasse überqueren - frei nach dem Motto: es wird schon einer halten - und zig Mopeds und Vespas die einen von rechts und links schneiden.... ich dachte ich komme hier nie lebend raus mit meinen 2 Männern und war vor Aufregung patschnass geschwitzt (und das trotz Klimaanlage).


Notre Dame
Wir kommen über die Seine, vorbei am Notre Dame und dem Schloss von Versailles.... wir sehen fast alles auf dem Weg in das Hotel. Bis auf... ja, den Eiffelturm. Ich war ja schon 2x in Paris (ist zwar eine Weile her) und habe somit schon alles gesehen aber wenn wir schon durch die Stadt fuhren, so dachte ich, wäre es doch toll wenn mein Mann auch mal den Eiffelturm sähe. Aber nix da.... wir kamen uns vor wie Meg Ryan in French Kiss, wo sie alles sieht nur nicht den Eiffelturm. 

Es reicht! Raus aus der Stadt, wir finden dieses vermaledeite Hotel in der Stadtmitte einfach nicht. Zum Glück spielt unser Kleiner gut mit. Klar, er hat ja auch einiges zu sehen und zu bestaunen. Wir programmieren die weitere Route nach Deutschland ein und finden auf dem Weg aus Paris dann ein tolles IBIS Hotel. Dieses hat auch eine Tiefgarage, unser Autolein ist also sicher in Paris... alles ist toll. Das Abendessen vorzüglich, das Babyphon reicht bis in die Bar und wir können uns ein Gläschen Rotwein in Ruhe gönnen. Diesmal aus dem Glas - im Hellen :)


Unsere Reiseroute heute: 370km (Verfahren inklusive)

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