Mittwoch, 28. September 2011

Hochzeit OHNE Kinder - Rückblick

Wie versprochen, kommt hier der Nachbericht der Hochzeit ohne Kinder, zu der wir kürzlich eingeladen waren. Wie schon berichtet fand ich es (und finde es immer noch) sehr komisch, denn ich hatte zwar davon gelesen aber kenne innerhalb meines ganzen internationalen Freundeskreises keinen, der dieses bisher durchgezogen hatte.

Auf der Hochzeit selbst haben wir dann erfahren, dass das wohl der neue TREND ist (auch für Jubiläen etc) und kaum einer fand es irgendwie seltsam. Nun, rückblickend betrachtet muss ich sagen, dass alles sehr spät stattgefunden hatte und unser Kleiner sowieso bei den Reden und dem Abendessen längst zu Hause gewesen wäre.

Wir hatten ihn in der Kirche dabei, denn diese war auf unserem Weg zu Großeltern und den Festlichkeiten, und er ist normalerweise immer sehr still in der Kirche. Da aber 2 Blumenmädchen dabei waren, eine davon im Alter unseres Kindes war und ständig gebrabbelt hat, hatte er natürlich "geantwortet". Wir sind dann rücksichtsvollerweise in einen Vorraum, der mit Glas versehen und somit "schalldicht" war. Wir konnten alles sehen und durch die Lautsprecher mitverfolgen, standen da jedoch etwas verloren, einsam und alleine. Das ist wohl der Preis den man als Eltern zahlen muss..... !?

Anscheinend waren keine Kinder erwünscht, da es zuviele "Umstände" machen würde. Ich frag mich immer noch für wen....?
Vielleicht wollte man die Anzahl der Gäste irgendwie "natürlich" reduzieren? Wenn man 250 Leute einlädt wird das teuer, total nachvollziehbar. Wenn man nicht nein sagen kann und meint man muss jeden einzelnen Geschäftskollegen einladen den man mal kannte, dann muss man wohl andere Wege finden die Liste zu reduzieren. In unserem Fall waren das die Schwiegereltern.

Wer noch keine Kinder hat, kann nicht wissen wie schwer es ist einen Babysitter zu finden. Ganz zu schweigen von einem Guten! Wir haben noch keinen. Und da ich hier im Ausland lebe haben wir auch nur ein "Set" an Großeltern. Diese mussten die Hochzeit leider zu unseren Gunsten absagen und das bedauerte meine Schwiegermutter sehr. Der Bräutigam hat in seiner Jugend viel Zeit mit meinem Mann verbracht und war wie ein dritter Sohn für meine Schwiegermutter.

Nach der Kirche ging es zu den Großeltern (Reisebett aufbauen und pipapo), dann standen wir im Stau fest - den Champagner-Empfang haben wir verpasst und alle waren schon ziemlich angeschickert bis wir wieder zur Hochzeit gestossen sind.

Lange Rede kurzer Sinn, ich kann die Entscheidung "gegen" Kinder irgendwie nachvollziehen finde es aber trotzdem rücksichtslos. Ich musste auch feststellen, dass andere Eltern nicht gekommen waren, aus welchen Gründen auch immer. Falsch fand ich jedoch, dass Ausnahmen gemacht wurden! Die Blumenmädchen (20 Monate und 5 Jahre) waren den ganzen Abend da und später am Abend haben wir noch ca 4 mehr Kinder entdeckt. WENN man so etwas durchzieht dann sollte man konsequent sein sonst schürt das nur Ärger!

Eine klitzekleine Genugtuung hatte ich dann doch:
Kinder waren nicht erwünscht aber es war ein Erwachsener, der die Festlichkeiten "durcheinander" gebracht und sich einen gewaltigen Faux-pas geleistet hatte. Und das war kein geringerer als der Pfarrer, der im ENTSCHEIDENSTEN Moment den Bräutigam mit dem falschen Namen angesprochen hatte. Es war sein Mittelname, der ihm nicht so recht ist und den bis dato auch keiner kannte.

Nennen sie mich schadenfroh.... ach was, ich bin es und geb es offen zu: aber das war irgendwie schöööön.

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