Samstag 30.07. - es geht los. Das Meiste hatten wir größtenteils Tags zuvor schon in der Dachbox verstaut heute kommen die "täglichen" Sachen in den Kofferraum, das sind also Kinderreisebett mit Matratze, eine Reisetasche für den täglichen Gebrauch die Kleidung für uns alle 3 für die nächsten Tage beinhaltet und auch Kosmetikbeutel und Co. In der Dachbox hatten wir also alle Schwimmsachen (falls wir ans Meer kommen was ich schwer hoffe), und 3 Reisetaschen (für jeden Reisenden eine) mit frischen Klamotten, denn frau will ja im Urlaub nicht waschen, sonst wärs auch kein Urlaub oder? Am Morgen noch "schnell" den Rest erledigen das heisst also das Haus einigermassen geräumt verlassen, damit man nicht in einen Saustall zurückkommt oder der Mülleimer von innen gekämmt werden kann - aufgrund des haarigen Schimmelpilzes, der sich dort während fünfwöchiger Abwesenheit gebildet hat.
Ursprünglich wollten wir das Haus gegen 12 verlassen, damit wir rechtzeitig am Fährhafen in Rosslare sind. Die Fähre legt um 18.00 Uhr ab und man soll ja ca. 1 Stunde vorher da sein, wegen einchecken usw. Wir müssen jedoch noch diverse Stopps mit dem Junior einplanen.... hoffentlich klappt auch alles. Es wird jedoch 13.35 Uhr bis wir wegkommen und da wir gute 3 Stunden brauchen, reicht das gerade zum einchecken. Mich befällt leichte Panik, denn die Strecke nach Rosslare ist nicht die beste, wenig Schnellstrasse und mit Überholen ist in Irland nicht gerade viel drin auf den Nebenstrassen. Linkslenker hin oder her! Alles läuft soweit jedoch prima, der Kleine spielt gut mit und das Wetter ist SO miserabel, dass der Abschied von der "grünen" Insel (man sollte sie in graue Insel umbenennen!!!) wahrlich nicht schwerfällt.
Wir haben genügend Knabbereien im Auto und alle Spielsachen griffbereit, doch wie meist auf unseren Reisen wird unser Nachwuchs nur ca. 30/40 Minuten vor Ende der Reise quengelig und die Krokodilstränchen fliessen. Wir müssen kurz halten, trösten, beruhigen und dann kanns auch schon wieder weitergehen und wir können die letzten paar Kilometer fortsetzen. Am Hafen angekommen können wir auch gleich ohne Anstehen oder jedwelche Wartezeit direkt auf die Fähre.
Da wir relativ kurzfristig gebucht hatten (30 Tage zuvor) war die günstigste Gesellschaft Celtic Link. Unser Fährschiff war relativ neu (ich hatte vor 6 Jahren ein anderes Modell, auch gut aber eben etwas älter), es war die Norman Voyager.
Die Zimmer waren schön und neu aber relativ eng. Mit Kinderbett in der Mitte hatte man nicht mehr viel Raum übrig (obwohl wir ein größeres Zimmer gebucht hatten) und ins Bett musste man entweder im Krebsgang robben oder vom Fußbereich her einsteigen.
Das Essen und die Verpflegung waren gut, die Bar bzw die Sitzgelegenheiten etwas spärlich. Nach dem Abendessen testeten wir das Babyfon. Dieses hatte aufgrund der Stahltüren ab Ende des Flures keinen Empfang mehr und so blieb uns also nur, zu zweit auf einem Bett aus einem Plastikbecher etwas Wein im Dunkeln mit Spooky zu trinken.
Entertainment hat es auf der Fähre auch gegeben aber wir hatten unser eigenes Entertainment: es hatte fast Schullandheim-Charakter, so zu zweit im Dunkeln "heimlich" Alkohol trinken und flüsternd Pläne über die nähere Zukunft, sprich unsere Reise, zu schmieden. Mit Kind ist eben alles anders aber doch schön - man muss nur wissen wie :)
Nach 17 Stunden Fahrt kamen wir um 12.00 Uhr in Cherbourg an. Kaum in Nähe des Festlandes haben wir strahlenden Sonnenschein, blauen Himmel und einfach wunderschönes Hochsommerwetter. Nach Monaten Regen und Grau-in-grau einfach superklasse wunderschön und wir weiden uns regelrecht an der Aussicht, seufzen so vor uns hin - nachdem wir endlich nach über 1 Stunde von Bord konnten. Viel,viel später sollte mir dann noch einfallen dass wir unser wichtigstes Reisewerkzeug an Bord vergessen haben - Spooky, aber dazu mehr im nächsten Teil.
Unsere Reise betrug am ersten Reisetag 230km + 17 Stunden Fährzeit.
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